15. Juli 2013
Ostern dieses Jahres war es soweit. Mein erster Trip nach Skandinavien, genauer gesagt nach Stockholm. Viel hatte ich schon über diese Stadt gehört – vor allem nur Gutes, daher freute ich mich endlich auch mal die schwedische Hauptstadt zu besuchen.
Vorab: Stockholm ist eine tolle Stadt, sehr facettenreich und trotzdem – ich würde diese Stadt nicht nochmal zur Frühjahrszeit besuchen.
Warum der Direktflug mit SAS und Lufthansa 30% teurer war, als der kurze Umsteiger mit KLM über Amsterdam, werde ich nie verstehen. Mir kam es entgegen, fehlte mir doch mit Amsterdam und KLM noch ein weiterer Airport bzw. Airline in meiner persönlichen Flugstatistik 🙂
Man mag es kaum glauben, aber es ist kalt in Skandinavien. Auch im April. Das lag mitunter auch daran, dass im restlichen Teil Europas dieses Jahr überall Kühlschranktemperaturen vorherrschten und daher auch in Stockholm der Winter in die Verlängerung ging.
In den kalten Monaten wird hier scheinbar nicht mit Salz gestreut, sondern mit Kies – in meinen Augen auch logisch, Salz wäre viel zu teuer und ist nicht gerade umweltverträglich. Allerdings sieht es auch dementsprechend aus, die Straßen und Gehwege sind voll mit diesem grauen, gestreuten Kies. Bedingt durch die Winterzeit gibt es auch noch keine grünen Bäume oder Pflanzen, alles sieht kahl und grau und trist aus. Nicht gerade einladend für einen Urlaubstrip. Ehrlicherweise gebe ich zu, dass dies kein grundsätzlicher Nachteil einzig und allein von Stockholm ist, denn so trübselig sieht es in den dunklen und kalten Monaten überall aus.
Also warum ist es dann nicht zu empfehlen?
Es ist vereist! Es fahren nur eine Handvoll Fähren in und um Stockholm, da die Schären teilweise noch komplett vereist sind. Was zum einen wirklich sehr schön anzusehen ist, macht sich dann spätestens beim Sightseeing bemerkbar.
Schloss Drottningholm, der Palast mit Sitz der Königsfamilie in Schweden, ist nicht über das Wasser zu erreichen. Das ist sehr schade, denn so bleibt einem nur die Umsteiger-Tour mit U-Bahn und Bus. Ich denke mal, dass der Wasserweg deutlich schöner und entspannter ist.
Gröna Lund, der Vergnügungspark mitten in der Stadt und an der Westküste auf der Halbinsel Djurgarden ist bis Ende April geschlossen. Gröna Lund beherbergt einige Achterbahnen und weitere Fahrgeschäfte, aber auch Showbühnen für musikalische oder Theater Auftritte. Wenn man kein Fan dieser Art Freizeitvergnügen ist, sicherlich kein Beinbruch, aber da Gröna Lund, wenn es dann offen ist, auch bis in die Abendstunden zum Vergnügen einlädt, bietet es natürlich eine stimmungsvolle und beleuchtete Kulisse in Stockholm, schließlich hat man von der Insel Södermalm und Skeppholmen einen tollen Blick auf Gröna Lund. Somit bleibt der Park am Tage verwaist und abends finster.
Wenn man dann auch noch keinen Zutritt zum Vasa Museum hat, weil es dummerweise für einen Monat wegen Renovierung geschlossen hat, dann fügt sich langsam das Bild meines Stockholm Besuches zusammen. Natürlich war dies persönliches Pech und die Renovierungsarbeiten finden nicht jedes Jahr statt, ärgerlich ist es trotzdem.
Nichtsdestotrotz ist Stockholm auf jeden Fall einen Besuch wert – nur vielleicht etwas später. Mai oder Juni stelle ich mir toll vor oder gleich ganz im tiefsten Winter. Die vielen kleinen Gassen mit den Cafés und Restaurants im historischen Teil von Gamla Stan oder auf der immer beliebter werdenen Insel Södermalm laden wirklich zum Bleiben ein, Spaziergänge am Wasser, Shoppen im Zentrum oder eine Runde Snowboard/Ski fahren auf dem Skihang Hammarbybacken – da ist für jeden etwas dabei.
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